Philip C. Jessup International Law Moot Court Competition - deutsche Vorrunde 2017
Auch 2017 war die Freie Universität wieder mit einem Team beim Philip C. Jessup Moot Court vertreten.
Der Jessup Moot Court wird seit 1959 von der International Law Students Association (ILSA) organisiert. Zurzeit nehmen etwa 1.500 Studentinnen und Studenten von über 600 Universitäten aus etwa 80 Ländern teil.
Der Sache nach geht es um eine simulierte Gerichtsverhandlung in englischer Sprache vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag. Teams repräsentieren die streitenden Staaten sowohl auf Kläger- wie auch auf Beklagtenseite ("Applicant" und "Respondent") und müssen durch Einreichung von Schriftsätzen ("Memorials") und in einer mündlichen Verhandlung ("Pleadings") – jeweils in englischer Sprache – zunächst in einem nationalen Vorausscheid gegen die Teams der anderen Universitäten antreten. 2017 nahmen in Deutschland 20 Universitäten an den sog. "National Rounds" teil.
Der diesjährige Sachverhalt behandelte aktuelle Fragen des internationalen Rechts: Wie müssen knappe Wasser-Ressourcen zwischen Staaten aufgeteilt werden? Wie vertragen sich Wasserknappheit und Kulturgüterschutz? Wem gehören kulturell wertvolle Gegenstände und welche Verpflichtungen erwachsen aus dessen Eigentum? Wer muss für die Kosten für plötzliche Migrationsbewegungen aufkommen?
Das Team der Freien Universität, bestehend aus Valentina Chiofalo, Matthias Konrad, Mark Manow und Svenja Gutsche (gecoacht von Carl Nägele) setzte sich im Wintersemester 2016/2017 vertieft mit diesen schwierigen völkerrechtlichen Problemen auseinander. Sowohl für Kläger- und Beklagtenseite wurden hierfür zunächst minutiös recherchierte Schriftsätze angefertigt. Für diesen Einsatz wurde das Team mit dem "Graf von Westphalen Best Memorial for Applicant Award" ausgezeichnet.
Ab Januar 2017 bereitete sich das Team schließlich auf die National Rounds vor, die im März von der Universität Passau ausgerichtet wurden. Dort mussten sie sich nicht nur den gegnerischen Team, sondern auch den Fragen der jeweils mit Professoren und Professorinnen, Praktiker*innen und Richter*innen internationaler Gerichte besetzten "Benches" stellen. Zwar konnte sich das Team am Ende leider nicht für die International Rounds in Washington, D.C. zu qualifizieren. Jedoch überzeugten die Teammitglieder in den Pleadings mit ihren individuellen Leistungen. Zudem sammelten die Studierenden wertvolle Erfahrungen im Völkerrecht und stellten ihre Fähigkeiten bei der fachbezogenen Präsentation in englischer Sprache auf höchstem Niveau unter Beweis. Zudem bot der Jessup wie jedes Jahr die Möglichkeit, hautnah mit Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus aller Welt in Kontakt zu treten und (fast) auf Augenhöhe zu diskutieren.
Ganz besonderer Dank gilt den vielen Unterstützern des Teams:
In der Vorbereitungsphase konnte das Team vor Anwälten und Anwältinnen der Kanzleien Hengeler Mueller und Gleiss Lutz proben. Die Praktiker*innen gaben wertvolle Tipps für die Präsentation der Argumente. Für diese Unterstützung möchten wir uns ganz herzlich bedanken!
Auch ehemalige Teilnehmer*innen des Jessups an der Freien Universität, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und Prof. Krieger und Prof. Aust standen dem Team tatkräftig als "Richter*innen" zur Seite. Prof. Aust übernahm zudem in der Generalprobe den Vorsitz des Gerichts.
Im Jahr 2018 will die Freie Universität wieder am Philip C. Jessup Moot Court teilnehmen. Wir suchen deshalb aktuell interessierte Studierende! Bewerbungen können bis zum 28. Mai 2017 an
gerichtet werden.
Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.jura.fu-berlin.de/fachbereich/einrichtungen/oeffentliches-recht/lehrende/kriegerh/moot_court__Berliner_Team_/index.html
Für Fragen zum Jessup allgemein und zur Bewerbung steht Ihnen Herr Nägele ebenfalls gerne zur Verfügung.