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Ernst-Reuter-Preis 2025 für Dr. Mathias Kahler

News vom 04.12.2025

Der Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin freut sich, dass Dr. Mathias Kahler für seine Dissertation „Der Rechtssatz ‚ne bis in idem‘ in den Prinzipienordnungen des Völkerrechts“ mit dem Ernst-Reuter-Preis 2025 ausgezeichnet wurde. Die Auswahlkommission würdigte damit eine Arbeit, die sich einer ebenso grundlegenden wie hochaktuellen rechtswissenschaftlichen Fragestellung widmet: Inwieweit darf jemand für dieselbe Tat mehrmals vor Gericht gestellt oder bestraft werden? Und wie kann dieses Verbot, das als „ne bis in idem“ in allen nationalen Rechtsordnungen anerkannt ist, auch über die Grenzen einzelner Staaten hinweg auf das Völkerrecht, und hier insbesondere auf das Völkerstrafrecht übertragen werden?

 

In seiner Dissertation analysiert Mathias Kahler die Voraussetzungen und Grenzen des Doppelverfolgungsverbots im internationalen Kontext. Dabei verbindet er Rechtstheorie, nationales Straf- und Verfassungsrecht, das internationale Menschenrechtssystem sowie das Völker- und Völkerstrafrecht.

 

Die Arbeit zeigt, wie sich Spannungen zwischen unterschiedlichen Rechtssystemen überwinden lassen, indem systemübergreifend anschlussfähige Prinzipien aus geltenden Rechtsnormen entwickelt werden. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des Völkerstraf- und Völkerverfahrensrechts und demonstriert zugleich, wie rechtswissenschaftliche Grundlagenforschung praktische Lösungen für globale Rechtsfragen aufzeigen kann. Erstgutachter der Dissertation war Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland, Zweitgutachter Prof. Dr. Helmut Aust.

 

Mathias Kahler wurde 1986 geboren und wuchs in Dortmund auf. Er studierte zwischen 2007 und 2011 Rechtswissenschaften in Heidelberg und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einem Masterstudium an der Cornell University (Ithaca, N.Y.) absolvierte Kahler sein Referendariat in Berlin und legte dort 2015 sein zweites Staatsexamen ab. Von 2016 bis 2021 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich für Kriminologie und Strafrecht bei Professor Hoffmann-Holland an der Freien Universität Berlin tätig. Anschließend wechselte Kahler in den Justizdienst des Landes Bremen. Derzeit ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Strafsenats zum Bundesgerichtshof abgeordnet. Der Fachbereich Rechtswissenschaft gratuliert Dr. Mathias Kahler herzlich zu dieser Auszeichnung!

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