Lange Nacht der Wissenschaften 2006
Programm Lange Nacht der Wissenschaften am 13. Mai 2006 Fachbereich Rechtswissenschaft
Fußball Recht und Emotionen Beginn: jeweils um 21.00 und 23.00 Uhr in HS II In der knallharten Fußballwelt kommt es häufig zu Streitigkeiten. Die schieds-gerichtlichen Entscheidungen kommen meist nur unzureichend zu einem Interessenausgleich. Emotionen werden nicht berücksichtigt. Wir zeigen anhand von Rollenspielen basierend auf ausgewählten Fußballentscheidungen wie alternative Streitbeilegung funktioniert und welche Ergebnisse im Wege der Mediation zu erzielen wären. Talkrunden mit dem Publikum runden das 90minütige Programm ab. (Leitung: Rechtsanwältin und Mediatorin Sandra Walzberger)
Wie würden Sie entscheiden?Ein juristischer Rätselabend in Dahlem Beginn: jeweils um 17.00, 19.00 und 21.00 Uhr in HS II Darf ein Mieter in seiner Wohnung Uran anreichern oder kann ein Sechsjähriger mit ordentlichem Taschengeld ein Baugrundstück in Berlin-Mitte kaufen? Diese Fragen sind natürlich nicht alltäglich, jedoch Recht und Rechtsprobleme begegnen uns allen nicht nur einmal im Leben. Bei diesem Quiz am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität können Sie testen, wieviel Jura auch in Ihnen steckt. Studierende des Fachbereichs stellen Ihnen, dem Publikum, Fragen. Wer dabei am besten abschneidet hat die Chance auf einen kleinen Gewinn. Am Ende werden die fraglichen Rechtsprobleme auch erläutert, denn Recht muss nicht immer trocken sein! (Leitung: Prof. Dr. Martin Schwab; Wiss. Mitarb. Sabine Wegner, Wiss. Mitarb. Christian Schmid)
Ein (Ver-)Mieterleben- Rechtsprobleme vom Einzug bis zum Auszug -Beginn: 20.00 Uhr in HS III Mit Mietrecht hat fast jeder zu tun - sind doch die meisten irgendwann einmal selbst Mieter oder Vermieter. Deshalb ist es kein Wunder, dass kaum ein Rechtsgebiet mehr Anlass zu Streit gibt. Was darf der Vermieter für Sicherheiten fordern? Der Mieter feiert jede Woche wilde Partys - was kann der Vermieter machen? Vor dem Fenster steht ein Gerüst - darf der Mieter die Miete kürzen? Muss er das sofort tun? Stimmt die Betriebskostenabrechnung? Muss der Mieter bei Auszug renovieren und wenn ja, darf er die Räume einfach kunterbunt streichen? Anhand eines besonders problematischen (Ver-)Mieterlebens sollen solche und ähnliche alltägliche Streitsituationen allgemeinverständlich dargestellt werden. Die Veranstaltung soll den Zuhörer für den alltäglichen Kampf mit seinem (Ver-)Mieter wappnen - oder noch besser: Streit von vornherein vermeiden helfen. (Wiss. Mitarb. Dr. Dominik Klimke, Wiss. Mitarb. Arnold Lehmann-Richter)
Beginn: 18.00 Uhr in HS 211
(Richter am Amtsgericht Dr. Peter Scholz)
Folter im Rechtsstaat? Ein Rechtsphilosophisches Nachtcafé Beginn: 23.00 Uhr in Hörsaal 211 Seit dem Entführungsfall Metzeler, den Vorfällen im Gefängnis von Abu Ghraib und allgemeiner im Rahmen der Auseinandersetzung mit terroristischen Gefahren ist eine neue Debatte um die Legitimität und Legalität von Folter entbrannt. Das Nachtcafé versucht einige der rechtsethischen Problemlinien nachzuzeichnen und wird dabei schwierige Fragen aufwerfen - zur Reichweite der Schutzpflichten des Staates und Einzelner, zu den normativen Folgen einer Praxis der Folter, den internationalen politischen Koordinaten und Problemlagen und dem Gehalt der Würde des Menschen. (Leitung: Priv.-Doz. Dr. Matthias Mahlmann) Mit einem Beitrag von Prof. Dr. Mordechai Kremnitzer, The Hebrew University, Jerusalem, z.Zt. Wissenschaftskolleg zu Berlin, zu israelischen Erfahrungen.
Hinter den Kulissen der Rechtswissenschaft Bevor Gutenberg seine Bibel druckte Juristische Schriften gab es lange, bevor es Bücher gab. Überraschend ist ihr bisweilen sehr moderner Inhalt. Fachleute schöpfen aus den tiefen Quellen des Rechts: in der Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft
19.00 Uhr An den Quellen des römischen Rechts – Zur Modernität antiker Juristen „Antike Juristen“ und „Modernität“? Auf den ersten Blick scheint diese Frage zu verwundern, stellt sie doch eine Beziehung her, die insbesondere dem Nichtjuristen in der Regel vollkommen verborgen sein dürfte. Hat es denn in Rom überhaupt schon Juristen gegeben? Und wenn ja, was können die heutigen, in der Regel hoch spezialisierten Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Verwaltungsjuristen von ihnen lernen? Die Beantwortung dieser Fragen scheint zumindest oberflächlich betrachtet zunächst so gar nicht zu dem Bild zu passen, welches wir uns auf Grund unseres Geschichts- und Lateinunterrichts in der Schule von den sog. „alten Römern“ gemacht haben. Große Staatsmänner, tapfere Kriegsherren, brillante Redner und Künstler kommen uns regelmäßig als erste in den Sinn, wenn wir an das antike römische Weltreich denken. Doch dieses Bild ist unvollkommen, wenn man nicht auch berücksichtigt, dass die Römer neben diesen großen und einmaligen Leistungen auch ein hoch entwickeltes Rechtssystem hervorgebracht haben, welches allen anderen Rechten derart weit überlegen war, dass sich die römische Hegemonie nicht nur auf das Schwert, sondern auch auf die Juristen stützte. Die ersten Fachjuristen findet man in Rom. Die Veranstaltung will vor diesem Hintergrund anhand einiger ausgesuchter und besonders anschaulicher Quellenauszüge versuchen, die Aktualität der nun schon fast 2000 Jahre alten juristischen Lehren und Methoden der Römer deutlich zu machen. Dabei wird deutlich werden, dass viele zeitgenössische Streitfragen und Probleme den römischen Juristen schon bekannt waren und von ihnen diskutiert wurden. Verstärkt werden soll dieser Eindruck insbesondere durch den unmittelbaren Vergleich von antiken Rechtsquellen mit den entsprechenden Gesetzestexten unseres Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Beantwortung der eingangs gestellten Frage, was heutige Juristen von ihren antiken Vorfahren lernen können, muss daher schlicht und ergreifend lauten: „Vieles!“. (Prof. Dr. Cosima Möller, Wiss. Mitarb. Horst Eitner, Rechtshistoriker (Römische Rechtsgeschichte))
19.30 Uhr Illuminati – die geheimnisvolle Welt illustrierter mittelalterlicher Rechtshandschriften Illustrierte mittelalterliche Rechtshandschriften aus klösterlichen und weltlichen Skriptorien spiegeln mittelalterliches Rechtsleben unter Bezug auf antike und mittelalterliche Textquellen. Sie werden in einer Beamerpräsentation vorgestellt und die Bedeutung der Illuminationen und Miniaturen erläutert. (Dr. Andreas Fijal, Priv.-Doz. Dr. Bernd Kannowski, Rechtshistoriker (Deutsche Rechtsgeschichte))
20.00 Uhr: „Back to the Future? – Zur Aktualität der mittelalterlichen Völkerrechtslehre des Bartolus des Sassoferrato“ Das Völkerrecht ist eine Rechtsordnung, die seit alters her in besonderer Weise von den tatsächlichen Machtverhältnissen geprägt ist. Der Vortrag befasst sich mit einigen zentralen Lehren des großen mittelalterlichen Rechtslehrers Bartolus de Sassoferrato aus Bologna – Souveränität, Effektivität und Repressalienrecht. Was wirkt davon heute noch fort? Wo unterscheidet sich das heutige Völkerrecht vom mittelalterlichen und warum? Lassen sich die Ideen des Bartolus dennoch für Probleme der Gegenwart fruchtbar machen, zB für den Umgang mit zerfallenden Staaten? (Prof. Dr. Beate Rudolf, Völkerrechtlerin)
20.30 Uhr und 21.30 Uhr Führungen durch das juristische Labor mit alten Schriftstücken und modernen Datenautobahnen Ein Streifzug durch 800.000 Kuriositäten aus Asien, Nord- und Lateinamerika und Afrika. Klassische Lektüre, alltägliche Werkzeuge und moderne Hilfsmittel. Bücher, Bibeln, Atlanten, Lexika und Wörterbücher. Datenbanken, Online-Kataloge und Suchmaschinen, Regale und CD-Rom auf der Suche nach dem Recht von heute. Was lesen Juristen in fünf Kontinenten? Und warum forscht man in Berlin in einem solchen Labor? (Ulf Marzik, stellv. Leiter der Bibliothek des Fachbereichs Rechtswissenschaft)
Rahmenprogrammvon 17 bis 1 Uhr Biergarten mit internationalen Spezialitäten vom Grill vor dem Eingang und im Foyer der Van´t-Hoff-Str. 8
FU Souvenirjäger werden in unserem FU-Shop T-Shirts, Tassen und vieles mehr finden. Buchfreunde können ihre Sammlung an Ständen von Struppe & Winckler ergänzen. |