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NS-Kontinuitäten

Am 6. Juli 2022 wurde die Website (www.im-nordsternhaus.de) des Forschungsprojektes über die Analyse der Kontinuitäten bzw. Diskontinuitäten von Juristenkarrieren in der Berliner Justizverwaltung im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.


Prof. Dr. Ignacio Czeguhn (Freie Universität Berlin) und Prof. Dr. Jan Thiessen (Humboldt-Universität zu Berlin) haben am vergangenen Mittwoch in Anwesenheit von Saraya Gomes (Staatssekretärin für Vielfalt und Antidiskriminierung) und Martin Groß (Präsident des Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamts) die Website des Forschungsprojekts „Persönliche und sachliche Kontinuitäten in der Berliner Justizverwaltung nach 1945“ vorgestellt. Im Anschluss standen Prof. Dr. Ignacio Czeguhn und Prof. Dr. Jan Thiessen für Fragen zur Verfügung. Über die Veranstaltung wurde in zahlreichen, auch überregionalen Medien berichtet.

Ziel dieser Website ist die Analyse der Kontinuitäten bzw. Diskontinuitäten von Juristenkarrieren in der Berliner Justizverwaltung. Die ersten Ergebnisse des Projekts werden nun auf der aufwendig gestalteten Internetseite www.im-nordsternhaus.de präsentiert. Erstmals werden dort Quellen ausgewertet, die der Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich waren. Sichtbar wird die Struktur einer Berliner Behörde im Wandel der Zeit mit den Biographien ihrer wichtigsten Protagonisten, die eine zentrale Funktion im Aufbau des demokratischen Rechtsstaats hatten. Die Frontstadt Berlin zog im Kalten Krieg jüngere, weniger stark NS-belastete Beamte an als die Bonner Bundesbehörden. West-Berlin bot stattdessen Zuflucht für Juristen, die mit dem Regime der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR in Konflikt geraten waren, die aber nun nicht selten als kommunistische Spione beargwöhnt wurden. Gab es hingegen Anzeichen für NS-Belastungen, so ging die Senatsverwaltung diesen ohne besondere Aufmerksamkeit nach.

Das Forschungsprojekt wird fortgesetzt und soll mit einer Publikation der Ergebnisse im Jahr 2023 seinen Abschluss finden.

Weitere Information zu dem Forschungsprojekt, zu dem im September 2021 im Haus der Wannseekonferenz stattgefundenen Symposium sowie Presseberichte finden Sie unter www.im-nordsternhaus.de.