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Themis-Seminar an der Wirtschaftsuniversität Wien zum Thema „Europe - A Union of the People“

Themis Seminar WU Wien

Themis Seminar WU Wien
Bildquelle: Grit Rother

Internationale Studierende diskutieren über ein neues Europawahlgesetz während des diesjährigen Seminars des Themis-Netzwerks

News vom 29.03.2017

Vor dem Eindruck zunehmender Abstinenz junger Wählerinnen und Wähler an der Wahlurne - selbst bei so zukunftsweisenden Entscheidungen wie der des Brexits - befassten sich die Themis-Stu­die­renden vom 29. bis 31. März 2017 mit der Frage, wie man das Europawahlgesetz modernisieren und damit die Wahlbeteiligung steigern könnte.

In der Rolle von Abgeordneten des Europäischen Parlaments erarbeiteten die 62 Teilnehmer/innen innerhalb von drei Tagen eine Stellungnahme zur Neufassung des Europawahlgesetzes. Vor der finalen Abstimmung wurden zahlreiche innovative Ideen zur Stärkung der Wahlbeteiligung in Fraktionssitzungen debattiert, es wurden fraktionsübergreifende Allianzen gebildet und Verhandlungen geführt.

Vorgeschlagen wurden unter anderem Maßnahmen für eine stärkere Identifikation der Bürger mit dem Europäischen Parlament wie beispielsweise ein transnationales Abstimmungsverfahren oder die direkte Wahl von Abgeordneten. Darüber hinaus richtete sich das Augenmerk der Studierenden auf die neuen technischen Möglichkeiten der elektronischen Stimmabgabe über das Internet. Nach den Vorstellungen der Studierenden sollte beispielsweise eine „European Voting App“ entwickelt und mit weiteren wahlbezogenen Inhalten in den sozialen Medien oder mit Anwendungen wie dem Wahl-O-Mat verknüpft werden. Weitere unkonventionelle Ideen bezogen sich auf Anreize und Belohnungen für die Wahlteilnahme. Hier wurden Gutscheine für Museen oder Konzerte, kostenfreie Sprachkurse, Steuerreduzierungen, Gewinnspiele und ein Wettbewerb der Regionen - die Region mit der höchsten Wahlbeteiligung erhält eine Projektförderung durch die Europäische Union - angesprochen.

Abgerundet wurde das Themis-Seminar durch ein Rahmenprogramm, das unter anderem einen Vortrag der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Ulrike Lunacek, und einen Empfang bei der Kanzlei Freshfields umfasste.

Das Themis-Seminar findet einmal jährlich im Frühjahr an einer der Themis-Netzwerkuniversitäten statt. Mitgliedsuniversitäten des Themis-Netzwerks sind die Università Commerciale Luigi Bocconi in Mailand, die ESADE Law School in Barcelona, die Université Paris-Est Créteil Val de Marne, die Universiteit Maastricht, die Singapore Management University, die Wirtschaftsuniversität Wien, die Universität St. Gallen und die Freie Universität Berlin. Studierende dieser Universitäten können durch ein qualifiziertes Auslandsstudium, die Teilnahme am Themis-Seminar und die Absolvierung eines internationalen Praktikums das „Joint Certificate in International and Business Law“ des Themis-Netzwerks erwerben.

Grit Rother, Internationales Büro

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