„Tarifbürgerschaft – Tarifautonomie und demokratische Staatlichkeit“ - Freie Universität Berlin und Hans-Böckler-Stiftung veranstalten gemeinsame Vortragsreihe
Programm
03.05.: Wolfgang Streeck (Köln): Doppelherrschaft? Parlamentarische Demokratie und Tarifautonomie 10.05.: Stefanie Hürtgen (Salzburg): Sinnvolle Arbeit, Tarifautonomie und soziale Demokratie 17.05.: Ingrid Artus (Erlangen/Nürnberg): Tarifautonomie: Zwischen Institutionalisierung und Klassenkampf 24.05.: Thorsten Schulten (Düsseldorf/Tübingen): Tarifautonomie und Wirtschaftsdemokratie 31.05.: Florian Rödl (Berlin): Tarifbürgerschaft" - Arbeitnehmerrechte als politische RechteDas Promotionskolleg „Gerechtigkeit durch Tarifvertrag“ an der Freien Universität Berlin lädt zusammen mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung zu einer fünfteiligen, interdisziplinären Vortragsreihe zum Thema der Tarifautonomie ein. International renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Politik-, Sozial- und der Rechtswissenschaft wie Prof. Dr. Dr. Wolfgang Streeck oder Prof. Dr. Thorsten Schulten werden verschiedene Aspekte und Fragestellungen aufgreifen, um die Bedeutung der Tarifautonomie für die moderne Demokratie sowie das Konzept von Tarifbürgerrechten herauszuarbeiten. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst besitzt diese Fragestellungen höchste Relevanz und Aktualität. Die Vorträge finden im Mai jeweils mittwochs um 18 Uhr im Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin statt.
Die Tarifautonomie ist angeschlagen. Die Anzahl tarifgebundener Betriebe ist seit 1990 ebenso stark zurückgegangen wie der Organisationsgrad der Gewerkschaften. Zugleich bekennen sich auf der Arbeitgeberseite immer weniger Unternehmen zum Tarifvertragssystem, was nicht zuletzt an der Mitgliedschaft in Arbeitgeberverbänden ohne Tarifbindung beobachtet werden kann. Eine mögliche Stützung der Tarifautonomie durch vermehrte Allgemeinverbindlicherklärung wird blockiert.
Aber was bedeutet diese Lage für die politische Demokratie, wenn die tarifliche Mitgestaltung von Lohn und Arbeitsbedingungen kaum noch stattfindet, wenn tarifpolitisch zentrale Frage nicht mehr zwischen den Tarifpartnern ausgehandelt werden? Wie wirkt es sich auf die demokratische Ordnung aus, wenn den Beschäftigten die Wahrnehmung ihrer Rechte unmöglich wird und Demokratie wieder am Werkstor endet? Welche Bedeutung also hat die Tarifautonomie für die demokratische Staatlichkeit? Welche Notwendigkeit besteht vor diesem Hintergrund, das Tarifvertragssystem zu stabilisieren?
Diese und weitere Fragen werden im Rahmen der interdisziplinären Vortragsreihe „Tarifautonomie und demokratische Staatlichkeit“ diskutiert. Die Rolle und Funktion der Tarifautonomie in und für die politische Demokratie wird in fünf Vorträgen von Wissenschaftler*innen aus der Politik-, Sozial-, und Rechtswissenschaft in den Fokus genommen, um einerseits die Bedeutung der Tarifautonomie für die moderne Demokratie herauszuarbeiten und andererseits das Konzept von politischen Tarifbürgerrechten theoretisch zu konkretisieren.
Zusammen mit dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung lädt das Promotionskolleg „Gerechtigkeit durch Tarifvertrag“ an der Freien Universität Berlin herzlich zur Vortragsreihe ein. Diese findet im Mai immer mittwochs um 18 Uhr im Hörsaal 21A im Otto-Suhr-Institut (Ihnenstraße 21, 14195 Berlin) der Freien Universität Berlin statt.
Website
- Mehr Informationen zum Promotionskolleg „Gerechtigkeit durch Tarifvertrag“: https://www.gerechtigkeitdurchtarifvertrag.de/
Kontakt
- Freie Universität Berlin, Fachbereich Rechtswissenschaft, Institut für Arbeitsrecht, Dr. Felix Syrovatka, Postdoctoral Researcher, Promotionskollegs "Gerechtigkeit durch Tarifvertrag", Van't-Hoff-Straße 8 • 14195 Berlin • Raum 309, Telefon +49 15737352276, E-Mail: f.syrovatka@fu-berlin.de