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24th Vis Moot in Wien

Reisebericht Wien 2017


24th Willem C. Vis (East) International Commercial Arbitration Moot

 

Reisebericht Wien 06.04.2017 – 13.04.12017


Im Anschluss an den aufregenden sowie lehrreichen Aufenthalt in Hong Kong für den Vis East Moot und einigen erholsamen Tagen in Berlin folgte unsere Reise nach Wien. Die Zahl der teilnehmenden Teams war hier knapp dreimal so hoch wie in Hongkong. Die Unterbringung in einem netten Hotel an der Taborstraße ermöglichte es uns in zwei Stationen am Juridicum zu sein, wo der Moot Court stattfand. Aber auch generell war von hieraus eine schnelle und entspannte Erschließung der Stadt möglich, gerade im Kontrast zu der Millionenmetropole Hongkong.

 

Während im vergangenen Jahr noch 311 Hochschulen und Universitäten hier vertreten waren, hat sich die Zahl der teilnehmenden Teams für den 24. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot entsprechend dem stetigen Wachstum des Wettbewerbs nochmals auf ganze 338 erhöht. Diese neue Dimension wurde uns auch direkt am ersten Abend bewusst, denn bei durchschnittlich über sechs Mitgliedern im Team erwartete uns bei der feierlichen Eröffnung und dem anschließenden Empfang im imposanten Wiener Konzerthaus eine beeindruckend große Menge interessanter Menschen aus aller Welt. Die Förmlichkeit der ganzen Veranstaltung wurde durch eine amüsante Musikuntermalung von Prof. Flechtner und Prof. Schwenzer etwas aufgebrochen und im Anschluss stürzten wir uns in unzählige Unterhaltungen bis in die späten Abendstunden. Bei der spürbar großen Weltoffenheit aller Teilnehmer schlossen wir mit den unterschiedlichsten Menschen Bekanntschaft.

Entsprechend international gestaltete sich in den folgenden Tagen erfreulicherweise auch unsere ausgeloste Gegnerschaft bei den eigentlichen Pleadings, also den mündlichen Verhandlungen im Rahmen des Wettbewerbs. Zwei Mal auf der Kläger- wie auch zwei Mal auf der Beklagtenseite traten Nikita und Leo an. Nikita übernahm hierbei den prozessual-rechtlichen Teil und Leo beschäftigte sich mit den materiell-rechtlichen Fragen. Unsere Gegner waren die Teams der amerikanischen Pace University aus New York, der japanischen Hokkaido University, der brasilianischen University of the State of Rio de Janeiro und der iranischen Shahid Beheshti University aus Teheran. Es wurden herausfordernde Runden auf sowohl fachlich als auch argumentativ und sprachlich hohem Niveau, wobei es insbesondere von Interesse war die unterschiedliche Art des Vortragens und der sprachlichen Umsetzung zu sehen, denn die meisten Argumente waren uns bereits durch die Pre-Moots in Edinburgh und Hannover und den VisEast in Hong Kong bekannt. Nikita und Leo überzeugten mit argumentativem Geschick, strukturierter Vortragsweise und guter Teamarbeit. Insbesondere das ruhige und souveräne Auftreten wurde von den Schiedsrichtern gewürdigt.

Was den Moot neben den fachlichen Erfahrungen zu diesem tollen Erlebnis macht, ist auch die Zeit außerhalb der Pleadings. Es sind vor allem die persönlichen Kontakte, die diesem Event den Reiz verleihen. Im Anschluss an die Pleadings blieb dem Team nämlich auch täglich noch Zeit um die wunderschöne Stadt Wien kennenzulernen und insbesondere auf sowohl schon bekannte als auch auf immer wieder neue Gesichter zu treffen und über die Probleme des Sachverhalts oder die Zeitaufteilung der Vorträge reden zu können, aber selbstverständlich auch über fachfremde Themen. Wir trafen uns auf den Straßen (man hatte das Gefühl überall in Wien auf Leute vom Moot Court zu stoßen), in der Moot-Bar, wo jeden einzelnen Abend gefeiert wurde oder auch bei einem Empfang einer großen Anwaltskanzlei für die deutschen Universitäten. So konnten - für den Moot charakteristisch - nicht nur eine Vielzahl persönlicher und beruflicher Bekanntschaften geschlossen werden, sondern auch die ein oder andere Freundschaft.

Zu den optionalen Freizeitveranstaltungen gehörten dabei auch Führungen in die Zweigstelle der Vereinten Nationen in Wien, eine Stadtführung, ein Gulaschessen, sowie eine „Welcome“-  und eine „Farewell“ - Party, alles organisiert von der MAA (Moot Alumni Association).

Bedauerlicherweise kamen wir schlussendlich nicht in die Ausscheidungsrunden, was sich jedoch nach einem gemeinsamen Schnitzel-Essen und einem Abend in der Moot-Bar, mit dem Wissen zumindest einen vollen Tag in Wien verbringen zu können, als Trost etwas relativiert hat. An diesem Abend veranstaltet das CAM-CCBC, Chamber of Commerce Brazil-Canada, die Institution unter deren Regeln das Verfahren im diesjährigen Moot lief, in der Moot Bar einen Caipirinha-Abend ganz im brasilianischen Stil. Der nächste Tag wurde dann vom einen Teil des Teams genutzt um ein weiteres Mal, ein Stück der in dieser Stadt obligatorischen Sachertorte zu genießen und Wien näher zu erkunden. Die andere Hälfte des Teams nutzte die Zeit um einen Tag im nur einstündig entfernten Bratislava zu verbringen, was nochmal einen schönen Kontrast zu Wien bildete. Zum offiziellen Ende des Wettbewerbs fuhren wir am Tag darauf zur Messe Wien, wo wir ein letztes Mal die anderen Teams sehen und uns von ihnen bei dem Genuss von leckerem Essen bei feierlichem Bankett verabschieden mussten. Viele andere Teilnehmer lernte man in dieser Moot Zeit doch so gut kennen, dass der Kontakt darüber hinaus bestehen bleiben wird.

Gleichwenn unser Team dieses Jahr in Wien keine Gewinne einstreichen konnte, bleiben dennoch unvergessliche Momente mit dem Team und mit den anderen Mooties, die diese Veranstaltung zu einer Erfahrung machten, die keiner von uns missen möchte. Wir danken unserer Universität und unseren Sponsoren, die diese Reise überhaupt erst ermöglichten, für ihre Unterstützung und möchten alle Interessierten darin ermutigen, sich für dieses Programm zu bewerben.

 

Das Team der Freien Universität Berlin

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